Das Joachim Ringelnatz Museum Cuxhaven ist das einzige Museum, was sich ausschließlich mit dem Künstler und Schriftsteller Joachim Ringelnatz beschäftigt. Es gibt in seinem Geburtsort noch eine Ringelnatzabteilung, aber keine so große Dauerausstellung wie in Cuxhaven. Hier können Sie seine inspirierende Geschichte hautnah miterleben.
Über das Museum – Warum in Cuxhaven?
In seiner Zeit war Joachim Ringelnatz im Militärdienst der Marine. Er wurde zum Offizier befördert. Daraufhin lebte er einige Zeit lang in der Villa “Hus Kiek in de See” mit Meerblick. Dieses Hotel war damals schon ein Hotel und ist bis heute erhalten. Die Cuxhavener Zeit hat den Künstler sehr geprägt. Es lag nahe, dass Cuxhaven ein guter Standort für das Museum ist. Zum Glück haben sich genügend freiwillige Ehrenamtliche gefunden, um den Förderverein “Die Ringelnatz-Gesellschaft e.V.” zu gründen. Getragen wird das Museum von der ehrenamtlich geführten Joachim-Ringelnatz-Stiftung. Damals wie heute ist das Museum dennoch auf Spenden angewiesen. Nur so können die Türen des Museums geöffnet werden und sich die Sammlung von Exponaten stetig erweitern. Zum Gebäude des Museums ist zu sagen, dass es der Stadt Cuxhaven gehört und es dem Museum kostenlos zur Verfügung gestellt wird. Im Oktober feiert das Museum 20-jähriges Jubiläum.
Wissenswertes zum Künstler, zum Schriftsteller und zum Auftrittskünstler Joachim Ringelnatz
Joachim Ringelnatz war nicht nur ein Dichter, sondern auch ein Schriftsteller und ein Auftrittskünstler. Er hielt diverse Vorträge im deutschsprachigen Raum und konnte ganze Säle füllen. Und das, obwohl er so klein und schmächtig war. Der Künstler brachte bereits in seiner Zeit als Neunjähriger sein erstes Werk für andere Kinder heraus. Ihm war die Kreativität mit in die Wiege gelegt, denn er wuchs als Sohn von zwei ideenreichen Eltern auf.
Eine kleine Zusammenfassung seiner Lebensgeschichte
Geboren wurde Joachim Ringelnatz als “Hans Gustav Bötticher” nahe Leipzig im Jahre 1883. Er hatte sich nach der Schule den Traum erfüllt, zur See zu fahren. Erst lief es nicht so wie geplant, aber er blieb dennoch bei der “romantischen” Lebensweise. So wurde er auch Offizier der Marine. Er heiratete 1920 seine geliebte Frau Leonharda Pieper, die für ihn alles organisierte. Von Auftritten bis hin zur Wäsche. Joachim Ringelnatz und seine Frau schlugen sich so sehr gut durch, bis das Arbeitsverbot der Nationalsozialisten kam. Dieses hinderte die beiden daran, ihr tägliches Brot zu verdienen. So lebte der Künstler wieder am Rande der Existenz. Bis er schließlich 1934 an einer nicht behandelten Tuberkulose in seiner Wahlheimat Berlin starb.
Führung durch die Dauerausstellung
Die Mittwochs-Führung durch die Dauerausstellung ist sehr lebendig und sehr zu empfehlen. Es gibt auch eine Audioversion. Mit Kopfhörer und Audiogerät können Sie selbst durch die Ausstellung gehen und den Erklärungen lauschen.
Sonderausstellung
Die sehenswerte Sonderausstellung ist kindergerecht. Im ersten Stock des Museums wird bis in den Oktober hinein eine Bildreihe an fantastischen Wesen gezeigt.
Berger-Tipp: Fragen Sie nach, wer den Kosenamen “Maulwurf” hatte und warum diese Person so genannt wurde. Das ist echt eine spannende und lustige Geschichte.