An der norddeutschen Küste lässt sich ein Weltnaturerbe der anderen Art erleben. Anders als an der Ostsee oder im Mittelmeer ist an der Nordsee und am Atlantik deutlicher zu erkennen, dass das Wasser mal da ist und mal nicht. Man könnte behaupten, dass wir in Cuxhaven uns das Wasser mit England teilen, doch tatsächlich ist das Spiel von Ebbe und Flut, der sogenannten Gezeiten, abhängig von der Anziehungskraft des Mondes.
Ebbe und Flut
Auf der mondzugewanden Seite entsteht durch Anziehungskraft des Mondes und die Rotation der Erde ein Flutberg, dies bedeutet, dass sich dort das Wasser sammelt. Durch die Drehung der Erde innerhalb eines Tages, wandert auch der Flutberg. Somit haben wir an ein und demselben Ort täglich zweimal kein Wasser und zweimal ist Wasser da. Der Begriff Ebbe bezeichnet den Vorgang und den Zeitraum, dass das Wasser abläuft, also sich zurückzieht und den Meeresboden freilegt, auf dem man dann Wattwandern kann. Der Begriff Flut hingegen bezeichnet den Vorgang und den Zeitraum, dass das Wasser ausläuft, also kommt und der Meeresboden wieder mit Wasser bedeckt wird. Der Zeitpunkt des höchsten Wasserstandes nennt sich Hochwasser und der Zeitpunkt des tiefsten Wasserstandes nennt sich Niedrigwasser. Zwischen diesen beiden Zyklen liegen in etwa 6 Stunden.
Tide
Die Tide oder auch Gezeiten sind die Oberbegriffe für den Vorgang des ablaufenden und auflaufenden Wassers und den dahinterstehenden physikalischen Gegebenheiten. Der Tidenstieg bezeichnet den Höhenunterschied zwischen Hochwasser und Niedrigwasser. Bei bestimmten Mondphasen kann es zu starken Abweichungen des gewöhnlichen Tidenstiegs kommen. So entstehen in folge von Voll- und Neumond Sprungtiden, also besonders große Tiden. Bei Halbmond hingegen, entstehen besonders kleine Tiden, auch Nipptiden genannt. In Cuxhaven beträgt der Unterschied zwischen Hochwasser und Niedrigwasser in etwa zwei bis drei Meter. In Kanada hingegen beträgt der Unterschied fast 21 Meter und in Kiel nur etwa 30 Zentimeter.