Cuxhaven hautnah

Fahrt mit Wattwagen Strohsahl - die Vorbereitung

Wer kennt sie nicht: Die imposanten, fast immer gelben Kutschen, die die Straßen von Duhnen mit Pferdelauten erklingen lassen. Wattwagen Cuxhaven gehören zu Cuxhaven wie die Kugelbake oder die Alte Liebe. Genau aus diesem Grund, wollten wir mehr über Wattwagenfahrten Richtung Neuwerk für Sie erfahren. Wir sind sicher nicht die einzigen, die sich gefragt haben, was wohl ein Wattwagenunternehmen vor der Fahrt alles vorbereitet, oder? Beim Familienunternehmen Wattwagen Strohsahl durften wir für Sie hinter die Kulissen blicken.

Über Wattwagen Boldt

In dem 300 Jahre altem Familienbetrieb packen alle mit an. Nicht nur Mutter Brigit Strohsahl, sondern auch ihre Tochter und ihr Mann unterstützen bei allen Aufgaben auf dem Hof. Der Hof liegt unmittelbar im Duhner Stadtzentrum, nur wenige Schritte vom Dorfbrunnen entfernt. 

Die Geschichte der Wattwagen Cuxhaven

Ursprünglich wurden die Wattwagen Cuxhaven 1880 genutzt, um wöchentlich mit den Pferden die Post zur Insel Neuwerk und zurück zu bringen. Heute sind die Wattwagenfahrten auch eine touristische Attraktion für die Urlauber aus Cuxhaven und das Umland. In circa 4 Stunden geht es mit den Wattwagen zur Insel Neuwerk und zurück. Ein weitaus komfortables Fortbewegungsmittel, als selbst 2,5 Stunden die 13 km lange Strecke im Watt zu laufen.
Der Wattwagen ist eine Kutsche, genauer genommen eine hochgesetzter Ackerwagen, der von zwei Pferden durch das Wattenmeer gezogen wird. Die Sitze auf der Kutsche sind nach vorne oder hinten verschiebbar. Das hat den Vorteil, das Gäste mit einem Handicap besser aufsteigen, oder Gepäckstücke besser verstaut werden können. 
Die Farbe der Kutschen dürfen die Wattwagenführer selber auswählen. Einzige Bedingung: die Wagen müssen gut sichtbar sein. Daher sind viele Wattwagen Cuxhaven, die Sie im Watt vor Cuxhaven und in den Straßen von Duhnen und Sahlenburg finden, gelb.

Die Vorbereitung

Um 07:30 Uhr ging es für mich los. Das Team von Wattwagen Boldt war bereits um 06:30 Uhr los und hat die Pferde von den umliegenden Weiden zum Stall geholt. Empfangen wurde ich von der sympathischen Frau Strohsahl und den Kutschern. Nachdem die Wattwagen aus einer „Garage“ geschoben werden, werden die Wagen alle gründlich geprüft. Einer der Wagen ist sogar aus den 50-zigern. Die gute Pflege beweist, dass der Wagen bis heute sicher genutzt werden kann. Die Kutscher prüfen die Räder und Federungen etc., während Frau Strohsahl die Wagen „von oben“ kontrolliert. Schließlich soll jeder Gast einen sauberen Platz und eine Fleecedecke vorfinden. Hierbei wird auch nochmal ein Blick auf die Regenplanen geworfen. Das Wetter für unsere Fahrt ist grau in grau. Ich hoffe, dass wir trocken hin und zurück kommen. Falls es doch regnet, schützen die Regenplanen, so Frau Strohsahl. Denn jeweils an den Vordersitzen sind Planen, die ausgerollt bis zur Bauchhöhe reichen. Der Unterkörper bleibt somit trocken. Für „obenrum“ habe ich meine Regenjacke dabei. Dann werden die Pferde aus ihrem Stall geholt und vor die Kutsche gespannt. 
Langsam trudeln die weiteren Gäste sein. Die Tickets werden von der Mutter von Frau Strohsahl kontrolliert. Dabei wird vorab geplant, wer wo auf welcher Kutsche mitfährt. Der Aufstieg erfolgt über eine Leiter. Falls es dabei Schwierigkeiten geben sollte, unterstützt Familie Strohsahl. Auch mit Handicap ist die Mitfahrt kein Problem. Rollstühle werden Zusammengeklappt auf dem Wattwagen mitgenommen. Sprechen Sie das Team bei der Ticketbuchung einfach vorab an. Selbst Ihre Vierbeiner sind herzlich willkommen. 

Alle sitzen, die Regenjacken sind an. Birgit Strohsahl und ihre Mutter winken zum Abschied und los geht’s durch das Watt nach Neuwerk. 

Über den Autor des Artikels

Danielle Wien - Berger Touristik

Danielle Wien

Redaktionsleitung

Ich verreise selbst gerne viel, zuletzt ging es nach Neuseeland. Insider-Tipps sind dabei Gold wert. Als Cuxhavener Karla Kolumna bin ich für Sie als rasende Reporterin unterwegs. 


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